Kunstrasen
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28/05/2014

SAFP spricht sich gegen Kunstrasen aus. In einem offenen Brief wurde die SAFP Position der SFL und den Präsidenten der Klubs der Super League und Challenge League mitgeteilt.

SAFP beleuchtet sodann in einem Positionspapier die wesentlichen Punkte zum Thema Kunstrasen.

An den Präsidenten des SFL Thomas Grimm

und die Präsidenten aller Super League und Challenge League Teams

 

 Zürich, im Juni 2010

 

Offener Brief zum Thema Kunstrasen

Sehr geehrter Herr Präsident Grimm

Sehr geehrte Klubpräsidenten

 

Die Spieler stehen dem Kunstrasen nach wie vor sehr kritisch gegenüber und lehnen diesen Untergrund für Meisterschaftsspiele ab.

 

Daher ist es an der Zeit, sich etwas ausführlicher mit diesem Thema zu beschäftigen. SAFP hat dies getan und das Ergebnis im beiliegenden Positionspapier festgehalten.

 

Das Fazit ist eindeutig. In Tat und Wahrheit spricht wenig für Kunstrasen. Bewiesen ist bislang nicht, dass im gesundheitlichen Bereich keine Spätfolgen für die Gesundheit der Spieler entstehen, weshalb gegenwärtig Ansprüche infolge dieser Spätfolgen nicht auszuschließen sind. Aus sportlicher und gesundheitlicher Sicht ist die Verwendung eines einzigen Platztyps (Naturrasen oder Kunstrasen) innerhalb desselben Wettbewerbs anzustreben, damit einheitliche Bedingungen herrschen und die unnötig vielen und belastenden Umstellungen von Kunstrasen auf Naturrasen und umgekehrt vermieden werden können. Nicht erwiesen ist sodann, dass sich die Investitionen tatsächlich wirtschaftlich niederschlagen. Aus ökologischer Sicht ist schliesslich Naturrasen Kunstrasen vorzuziehen.

 

Wir wären daher gut beraten, vorerst die weitere Verwendung von Kunstrasenfeldern für Meisterschaftsspiele zu unterlassen. Erstens haben wir nicht die klimatische Notwendigkeit dafür (ein Einbau von Rasenheizungen ist da weit sinnvoller) und zweitens ist der vermeintlich wirtschaftliche Vorteil vor allem dann ein Trugschluss, wenn es gesundheitliche Folgen für die Spieler gäbe. Und dabei geht es nicht nur um die Profifußballer!

 

Der anstehende Wechsel des Belages in Bern und der Stadionneubau in Luzern sollten die Möglichkeit geben, künftig die Weichen einstweilen wieder auf Naturrasen zu stellen. Zumindest solange, bis man ganz genau weiß, wie es sich für die Spieler gesundheitlich mit dem Kunstrasen verhält.

 

Schließlich ist man seitens der SFL nicht verpflichtet, Meisterschaftsspiele auf Kunstrasen zu erlauben. Der Kunstrasen soll weiterhin als Ausweichplatz für einzelne Trainings im Winter dienen und in den Sommermonaten absolut Pause haben.

 

Mit der Bitte, sich in eigenem aber auch im Interesse der Spieler mit diesem Thema auseinanderzusetzen, hoffe ich auf einen gemeinsamen Dialog in dieser Sache und eine wertfreie Behandlung im Interesse des Schweizer Fußballs.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Lucien W. Valloni
SAFP Präsident

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SAFP beleuchtet sodann in einem Positionspapier die wesentlichen Punkte zum Thema Kunstrasen.

SAFP Präsident Dr. Lucien W. Valloni hält als Schlussfazit fest:

“Insgesamt spricht wenig für den Kunstrasen und eigentlich viel mehr für Naturrasen.

 Abgesehen von der schützenswerten Tradition, dass Fussball ein Spiel auf Naturrasen ist, werden in den führenden Ligen, wie England, Spanien und Deutschland in der 1. Liga Kunstrasenplätze eigentlich nicht eingesetzt.

 Es ist nicht einzusehen, weshalb die Schweiz eine neue Entwicklung anführen und zu einem Kunstrasengebiet mutieren soll, wenn doch die äusseren natürlichen Bedingungen in der Schweiz nicht wirklich zu einem solchen Wechsel drängen. Es ist auch in fussballerischer Hinsicht nicht so, dass die Entwicklung von Fähigkeiten auf Kunstrasen Vorteile im direkten Vergleich mit europäischen Klubs bringt, wenn dann diese europäischen Spiele grossmehrheitlich auf Naturrasen durchgeführt werden.

 Zur Zeit werden zahlreiche Anstrengungen zur Verbesserung des Kunstrasens unternommen, gleichzeitig aber Anstrengungen zur Verbesserung der Qualität von Naturrasen in den Hintergrund gerückt. Diese Entwicklung ist zu korrigieren.

 Die Spielervereinigung setzt sich deshalb klar für die Bevorzugung von Naturrasen in Meisterschaftsspielen der Super League und Challenge League ein und ersucht die Klubs wie auch die SFL die Sicht der Spieler gebührend zu berücksichtigen und den Trend zu Kunstrasen einstweilen zu stoppen.”

SAFP Positionspapier Kunstrasen Juni 2010

SAFP hat bereits im Jahre 2006 eine klare Position zu Kunstrasen eingenommen.

 

 

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